Konfliktdiagnose
Wenn aus Differenzen, wie sie in jeder Meinungsbildung üblich sind, ein Konflikt geworden ist, beherrschen oft sowohl Ratlosigkeit und Hilflosigkeit als auch Wut und Aggression das Feld. Blockade oder aber Verdrängung, Elimination und Zerstörung der gegnerischen Bastion scheinen die Mittel der Wahl, um einen Ausweg aus dem Dilemma der Antagonisten zu erzwingen.
Eine alle am Konflikt Beteiligten wertschätzende Anamnese und Hypothesenbildung ist Arbeitsgrundlage und zugleich bereits Teil der Lösung, weil sie die Betroffenen wieder in ihr gleichwertiges Existenzrecht einsetzt.
Die konstruktive Wirkung der diagnostischen Exploration besteht darin, die durch den Zusammenprall der Kräfte verschütteten positiven Absichten der Konfliktpartner wieder zugänglich zu machen. Nicht die Ursachenerforschung ist daher das für die Lösung Entscheidende, sondern der Antrieb der Handelnden und die Wirkungsweisen der stattgehabten Interaktionen.
Der Erfolg einer Konfliktintervention ist vor diesem Hintergrund maßgeblich von einer sorgsamen Konfliktdiagnose abhängig.
Die Ergebnisse der Diagnose werden allen Konfliktbeteiligten zugänglich gemacht, um einen produktiven Prozess zu ermöglichen.
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